Die Füchse aus Düsseldorf beenden als Absteiger aus der Dritten Liga abrupt mit dem Covid19-Lockdown eine herausfordernde und teilweise unglückliche Saison. Damit einher geht ein großer Wechsel der über Jahre gewachsenen Spielgemeinschaft, die einst den Aufstieg von der Oberliga bis in die Dritte Liga realisierte.
„Wir wissen noch nicht im Detail, wie wir sportlich für die Regionalliga aufgestellt sein werden. Unser Team wird weiter über eine gute Qualität verfügen. In jedem Fall wird unsere Geschlossenheit und das Miteinander ein großer Pluspunkt sein", so Diagonalangreifer André Mayer.
Ein kurzer Rückblick:
Mit dem unerwarteten Ende durch die Corona-Pandemie atmeten nicht Wenige im Füchselager auf. Die Saison 2019/2020 war eine Verkorkste. Große organisatorische Fragen blieben an Spielern hängen, die nebenbei noch Leistung in der dritthöchsten Liga hätten zeigen sollen. Auswärtsspiele wurden plötzlich beliebter als Heimauftritte, da man sich nur noch mit Anreise und Sport und weniger mit den Fragen "Wer macht die Brötchen und den Nudelsalat?", “Kommen genügend Ballroller?”, etc. beschäftigen musste. Verfehlungen in den Bereichen haben stets Ordnungsstrafen zur Folge gehabt. Es zeigte sich als kaum machbar, für ein zum Großteil in Vollzeit arbeitendes Team, neben dreimaligem Training und individuellen Krafteinheiten, auch noch die gesamte Administration zu stemmen. So sieht es nun mal leider bisweilen in Sportarten fernab der glitzernden großen Fussballbühne aus. Die Probleme im Sportbereich sind in vielen Städten die gleichen. Belegungskonzepte für Hallen fehlen, finanzieller Support ohnehin, logistischer Support oder eine Vernetzung mit dem Schulsport fußt meist auf Eigeninitiative. Das immer wieder gepriesene Ehrenamt vollbringt an vielen Stellen im Land wunderbares, wird aber leider, wie unsere systemrelevanten Arbeitskräfte, bestenfalls nur beklatscht.
Wenn man einen Verein auf ein hohes Niveau, mit einem qualitativ hochwertigen und breiten Unterbau, “hieven” und dabei auch noch soziale Gesichtspunkte nicht außer Acht lassen möchte, so bedarf es vieler Freiwilliger. Diese müssen nicht nur für Ihren Sport “brennen”, sondern müssen auch bereit sein über einen längeren Zeitraum ein nicht unerhebliches Maß an Freizeit für diese Mission zu investieren. Daneben dürfen aber auch finanzielle und logistische Ressourcen gerade nach der Coronaphase aus der Politik, lokal sowie regional und auch überregional nicht fehlen. Das gilt im Übrigen nicht ausschließlich für den Volleyballsport sondern ausnahmslos für alle Sportarten.
Nach dem Rücktritt von Daniel Reitemeier - nach mehr als 12 Jahren Volleyballengagement in Düsseldorf/Ratingen – konnte im August 2019 mit Roland Brüss adäquater Ersatz gefunden werden. Die fehlende Zeit sowie die ständigen und notwendigen Personalrochaden führten dazu, dass sich keine wirkliche Stammformation bilden konnte. So war aus privaten Gründen Zuspieler Fabian Stuhlmann häufig als einziger Spieldrehscheibe zugegen und die Mitte durch eine schwere Verletzung von Joscha Bender lange Zeit unterbesetzt. Ebenso standen die beide Außenangreifer Thomas Just und Thomas Stark aus privaten Gründen und auf Grund von Verletzungen bei weniger als der Hälfte der Spiele im Kader. Diagonalangreifer Benny Nibbrig hatte zuvor seine Karriere beendet und auch Julian Stuhlmann musste es Ihm aus beruflichen Gründen während der Saison gleichtun. Der Qualitätsverlust war letzten Endes nicht auszugleichen und erschwerend kamen noch die zusätzlichen organisatorischen Belastungen hinzu, die eine Konzentration auf sportliche Aufgaben unmöglich machten. Durch die Zugänge Dennis Vogelssang (aus Solingen) und André Mayer (reaktiviert), sowie die positive Entwicklung bei Nachwuchsspieler Lukas Lübke hätte man weiterhin ein konkurrenzfähiges Team stellen können.
Es kam, wie es kommen musste: eine schwierige Saison mit vielen Ablenkungen, die sportlich mit dem Abstieg endete und von Corona vorzeitig beendet wurde.
Bleibt die Frage nach der Zukunft...
Wie soll es weitergehen.
Die gute Nachricht vorweg. Es geht weiter!
Die Mannschaft der letzten Saison hat sich am Düsseldorfer Paradiesstrand zusammengesetzt, sich in die Augen geschaut und auf die alten Zeiten und den individuellen Neuanfang angestoßen. Es wurde klar abgegrenzt, wer einen Neubeginn mit angehen kann und möchte und welche Spieler sich neuen Herausforderungen stellen möchten oder eben kürzertreten. Auch Trainer Brüss freut sich in Kürze mit dem Team zum Abschied nochmal zusammenzutreffen. Es war ein gutes, gewohnt offenes und ehrliches Gespräch.
Roman Schumacher (Leiter der ART-Volleyballabteilung) hat ein Konzept erarbeitet und, dieses mit dem Vereinsvorstand und dem Stadtsportbund abgestimmt. Hierdurch soll die Organisation vereinfacht und der Volleyballsport im Herzen der kleinen Großstadt am Rhein über alle Altersgruppen und Geschlechter hinweg angeboten werden.
Die Füchse als Speerspitze finden sich neu für die Regionalliga zusammen, mit ein paar alten Bekannten und vielen alt-neuen Gesichtern auch aus der 2. Herrenmannschaft. Nach Verstärkungen wird natürlich weiterhin gesucht.
Wir haben mit Eugen Mizel einen ruhigen und fachkompetenten Spielertrainer verpflichten können, der dem Team die Freude am Ballsport, sowie das Zittern nach 750 Kraftkreisen lehrt. Zum jetzigen Zeitpunkt werden zum Team Eugen Mizel, André Mayer, Carsten Philipp, Felix Nakelski, Frederik Schmidt, Janos Seidlitz, Kristian Becker, Marc Dionysius, Paul Drecker, Philip Rohrschneider, Roman Schumacher und Sebastian Schwarz gehören.
Leider nicht mehr dabei sein werden Thomas Stark, Thomas Just, Alireza Farhoudinia, Lukas Lübke, Tim Kartheuser, Fabian Stuhlmann, Julian Stuhlmann, Dennis Vogelsang und Lars Müller. Wir behalten die Zeit mit Euch in guter Erinnerung und wünschen euch für die Zukunft alles Gute und freuen uns auf ein Wiedersehen als Spieler, Gegner, Zuschauer und oder Unterstützer.
Dank Roman Schumacher haben wir endlich eine feste Volleyballhalle im Herzen der Stadt, welche von Montag bis Freitag von 16-22 Uhr täglich ein Angebot für jedes Alter und Geschlecht bietet und am Wochenende Doppel- teils Dreifachspieltage ermöglicht. Auf der ART Website findet man alle Angebote https://www.art-duesseldorf.de/index.php/volleyball. Auf der Basis hoffen wir über Kooperationen mit Schulen und anderen Vereinen zur Entwicklung unseres Sports und der sportlichen Landschaft allgemein beitragen zu können. Die ersten Schritte sind getan. Wir suchen dazu weitere interessierte Volleyballenthusiasten, die als Spieler, Trainer oder verantwortlicher dabei sein wollen.
Der Volleyballsport ist in der aktuellen Lage natürlich nur die zweitschönste Nebensache der Welt. Denn in erster Linie ist es wichtig, dass wir mit unseren Familien, Freund*innen, Kolleg*innen und Mitbürger*innen gesund und glücklich zusammenleben können. In diesem Sinne wünschen wir Euch alles Gute und hoffen darauf, euch zum Start der Saison persönlich Wiedersehen zu dürfen.
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